Glossar
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Anschnittplatte
Der Schaumstoff-Rohblock hat eine Haut, die sich, (ähnlich wie bei einem Pudding) bei der Produktion bildet - die sogenannte Produktionshaut. Zur Konfektionierung des Schaumstoffes wird diese entfernt (Anschnittplatte). Günstiges Material zur Verwendung als Schutz bei z.B. Möbeltransporten, Gießerei-Erzeugnissen usw.
Antistatisch(ESD)
Antistatisch ausgerüsteter Schaumstoff verhindert, dass sich Material durch Reibung elektrisch auflädt / durch statische Aufladung Staub angezogen wird. Antistatischer Schaumstoff wird zur Kennzeichnung rosa eingefärbt.
Basotect®
Melaminharzschaum , Hersteller BASF. Sehr leichter Schaumstoff mit ausgezeichneten Schallschutzeigenschaften.
Weitere Vorteile:
- Basotect® ist lichtecht, d.h. er vergilbt im Gegensatz zu PU-Schaumstoffen nicht.
- Schwer entflammbar.
Einsatzbereiche: Lärmschutz im Fahrzeugbau, Kinos, Discotheken und z.B. Flugzeugen.
Als Verbraucher kennt man Basotect® z.B. als „ Schmutzradierer“, er wird auch als Meister Proper®-Schwamm und unter ähnlichen Begriffen als Reinigungsschwamm für den Haushalt verkauft.
beschnitten
Schaumstoff-Plattenware ohne Rand – die Produktionshaut (siehe Anschnittplatte) wurde entfernt.
Bio-Schaumstoff
Polyurethan-Schaumstoff, welcher aus der Verbindung von Diolen bzw. Polyolen (mehrwertigen Alkoholen) und Isocyanaten (Ester der Isocyansäure)entsteht. Diole bzw. Polyole werden aus dem Grundstoff Erdöl, seltener, da teurer, aus Pflanzenöl (sogenannter Bio - Schaumstoff) hergestellt. Siehe auch: Polyurethan-Schaumstoffe.
Brandschutzklasse
Für öffentliche Gebäude sind, je nach Einsatzbereich, flammhemmende Schäume vorgeschrieben: z. B. in Gaststätten, Bars, Schwimmbädern, Kinos usw. Definition der Brandschutzklassen nach DIN 4102
A:
A bis A2 listet nicht brennbare Materialien auf
B: Brennbar
-
B1: schwer entflammbar
Ein Brand muss sich selbst nach dem Entfernen der Brandquelle löschen (selbstverlöschend). Beispiel: Brandschutzbehandelte Holzwerkstoffe / Schäume / Hartschaumkunststoffe … -
B2: normal entflammbar
z. B. bestimmte Gipskartonverbundplatten / Mehrschicht-Leichtbauplatten, Holz und Holzwerkstoffe mit mehr als 2 mm Dicke und einer Rohdichte von mehr als 400 kg/m3, Korkerzeugnisse, Fußbodenbeläge, Dachpappe, Asphalt-Dichtungsbahnen, Kunststoffe... es besteht Kennzeichnungspflicht! Ausnahmen bilden Holz und Holzwerkstoffplatten mit ausreichender Dicke und Rohdichte. -
B3: leicht entflammbar
z. B. Holzbauteile und Holzwerkstoffe mit einer Dicke unter 2 mm und einer Rohdichte von weniger als 400 kg/m3
M1: schwer entflammbar
Diese in Deutschland häufig verwendete französische Norm entspricht ungefähr der deutschen Norm DIN 4102 / B1
FMVSS 302:
Bestimmung des Brennverhaltens von Werkstoffen zur KFZ-Innenausstattung nach DIN 75 200 bzw. FMVSS 302. Mit einer genormten Flamme wird ein plattenförmiger Probekörper an einer Schmalseite für 15 Sekunden beflammt. Dann wird die Zeit gemessen, welche die Flammenfront benötigt, um sich über eine bestimmte Strecke (254 mm) auszubreiten. Daraus wird die lineare Brenngeschwindigkeit berechnet, welche ab einem definierten Punkt max. 4 inch (ca. 102 mm) die Minute betragen darf.
Druckverformungsrest (DVR)
ist ein Maß dafür, wie sich Elastomere bei lang andauernder, konstanter Druckverformung (DVR) und anschließender Entspannung verhalten. Besonders für den Einsatz von Dichtungen und Unterlegplatten aus Elastomeren ist die bleibende Verformung, der Druckverformungsrest, eine wichtige Kenngröße. Zur Bestimmung dieser Größe wird ein zylindrischer Prüfkörper um einen bestimmten Prozentsatz zusammengedrückt und bei bestimmter Temperatur eine gewisse Zeit so gelagert. 30 Minuten nach der Entlastung wird wieder die Höhe gemessen und daraus die bleibende Verformung ermittelt. DVR von 0%: der Körper hat seine ursprüngliche Dicke wieder voll erreicht. DVR von 100%: der Körper hat sich völlig verformt und keine Rückstellung gezeigt.
Elastomer
Kunststoff der sich bei Zug- und Druckbelastung elastisch verformen kann und danach wieder in seine Ausgangsform zurückfindet.
Bsp.: Dichtungsringe, Reifen, Gummibänder etc…
elektrisch leitfähig (ESD)
ESD = elektrostatische Entladung (electro static discharge). Elektrisch leitfähiger Schaumstoff verhindert Beschädigungen an elektronischen Bauteilen, indem er elektrische Spannungen, die z.B. durch das Anfassen entstehen können ableitet. (z. B. bei vorheriger Aufladung durch das Begehen eines Kunststoffteppichs).
ESD-Schutz
Bezeichnet antistatisch bzw. elektrisch leitfähig ausgerüstete Schaumstoffe.
extrudiert
Bei der Extrusion (Strangpressen) werden härtbare Massen unter Druck kontinuierlich aus einer Düse/Matrize gepresst. Dabei entstehen Körper mit dem Querschnitt der formgebenden Öffnung in fast beliebiger Länge. Gängiges Herstellungsverfahren u. a. auch bei PE –Schaumstoff.
Filterschaum
Retikulierter Polyurethan-Schaumstoff. Filterschäume unterscheiden sich in der Regel in der Porengröße und damit der Porenzahl pro inch (PPI). Filterschaum eignet sich aufgrund seiner technischen Eigenschaften für viele verschiedene Anwendungsbereiche, z.B.:
- Klimaanlagenbau
- Belüftungssysteme
- Akustik
- Hobby-Bereich (z.B. Aquarien)
geschlossenzellig
Bedeutet, einfach gesagt, dass die Luftblasen, die sich beim Aufschäumen des Schaumstoffes bilden, nicht verbunden haben und das Material somit keine Flüssigkeiten aufnehmen und durchlassen kann (z.B. PE-Schaumstoff).
Kaltschaum (HR-Schaum)
Bei Polyurethan-Schaumstoff (PU) wird normalerweise CO² zum Aufschäumen verwendet. Bei HR-Schaum (ugs. Kaltschaum) durfte die Form früher im Gegensatz zu „normalem“ PU-Schaum für den Schäumvorgang nicht erwärmt werden. Es wird oft ganz auf Treibmittel verzichtet. Das Aufschäumen geschieht hier durch das Auftreffen von Wasser auf die (chemische) Grund-Substanz. Der noch geschlossenzellige Kaltschaum wird nach dem Aufschäumen gewalzt um die Zellen zu öffnen. Dies macht den Schaumstoff weich und elastisch. Der Name HR-Schaum (engl. High resilience) lässt sich wörtlich mit stark zurückspringend / abprallend bezeichnen und bezieht sich auf die erhöhte Elastizität / Rückstellfähigkeit des HR-Schaumstoffes.
kPa
Die Einheit Kilopascal (kPa) wird z.B. in der Kraftfahrzeugtechnik für die Angabe des Reifenfülldruckes benutzt. 100 kPa entspricht dabei 1 bar. (siehe Stauchhärte)
laminiert
Herstellungsverfahren bei PE-Schaumstoff. Hierbei werden ca. 1cm starke Platten aufeinander gelegt und zu Blöcken von max. 10cm Stärke „verschweißt“.
lichtecht
PU-Schaumstoff ist nicht lichtecht, d.h. ein weißer PU-Schaum vergilbt bei Lichtkontakt mit der Zeit. Darum wird auch Noppenschaum (Schallschutz) meist nur in dunklen Farben verwendet. Helle PU-Schaumstoffe sind deshalb auch vor Licht geschützt zu lagern.
Lichtechte Schaumstoffe: z. B. Basotect®, diverse PE-Schaumstoffe
Melanimharzschaum
Siehe Basotect®
Noppenschaum
Meist aus Polyurethan-Schaum, aber auch aus anderen Schäumen geschnitten. Die Noppenstruktur absorbiert den Schall ausgezeichnet. Weitere bekannte Form: Pyramidenschaum, oft aus Basotect® geschnitten.
offenzellig
Bedeutet, dass die Luftblasen, die sich beim Aufschäumen des Schaumstoffes bilden, verbunden haben und das Material somit Flüssigkeiten aufnehmen und durchlassen kann. (z.B. PU-Schaumstoff)
Beispiel: Matratzenschaum, Schwammschaum.
PE-Schaumfolie
Aufgrund ihrer polsternden Eigenschaft wird Schaumfolie aus Polyethylen (PE) als Polstermaterial zum Schutz vor Kratzern und Stößen eingesetzt. Sie ist Wasser- undurchlässig und sehr leicht. Das flexible Material ist in Stärken von ca. 1 – 10 mm im Handel.
Polyethylen-Schaumstoff (PE)
Typen:
- PE-HD (HDPE): schwach verzweigte Polymerketten, daher hohe Dichte, HD = high density.
- PE-LD (LDPE): stark verzweigte Polymerketten, daher geringe Dichte, LD = low density
- PE-LLD (LLDPE): lineares Polyethylen niederer Dichte, dessen Polymermolekül nur kurze Verzweigungen aufweist, LLD = linear low density.
Eigenschaften:
- sehr leicht
- hohe Zähigkeit und Bruchdehnung
- gutes Gleitverhalten, geringer Verschleiß
- Temperaturbeständigkeit von –85 °C bis +90°C (hängt von Kristallinität ab, je höher, desto beständiger gegen höhere Temperaturen)
- gutes dielektrisches Verhalten (spezifischer Durchgangswiderstand ca. 1018 Ohm/cm)
- geringe Wasseraufnahme
- brennt gut, rückstandsfrei: CO2 + H2O als Verbrennungsprodukte
- PE ist beständig gegen fast alle polaren Lösungsmittel, Säuren, Alkalische Lösung, Wasser, Alkohol, Öle, PE-HD auch gegen Benzin
Fügen von Teilen aus PE:
Da die meisten Kunststoffkleber mit Lösungsmitteln den Kunststoff „anlösen“, funktionieren sie oft nicht mit Polyethylen. Hier sind besondere Verfahren nötig. Außerdem erschwert die mangelnde Wasseraufnahme von PE das Bedrucken.
Herstellung:
Polyethylen wird durch Polymerisation (chemische Reaktion) von auf Basis von Erdöl erzeugtem Ethylen hergestellt. Im Hochdruckverfahren entsteht Weich-Polyethylen (PE-LD), im Niederdruckverfahren entsteht das Hart-Polyethylen (PE-HD).
Anwendung:
- PE allgemein: Polster, Verpackung
- PE-LD und PE-LLD: Folienproduktion z.B. Müllsäcke, Schrumpf-Folien, Agrarfolien.
- PE-HD: z.B. Flaschen für Reinigungsmittel, Fässer, Tanks. Spritzgussteile (z. B. Verpackungen und Haushaltswaren)
Entsorgung:
Polyethylen ist durch seine hohe Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und Chemikalien sehr langlebig. Durch Sonneneinstrahlung wird PE spröde und zerfällt dann in immer kleinere Teile, wird jedoch nicht natürlich abgebaut. Daher im Haushalt über den gelben Sack zu entsorgen. Je nach Produkt recyclingfähig, brennbar (Hitzeenergie)